Schlau Unterwegs in Königswinter: Schulen werden für ihr Engagement ausgezeichnet

Mit dem Startschuss zum Energie- und Klimaschutzprojekt „Schlau Unterwegs“ am 7. September letzten Jahres haben sie ihre Arbeit aufgenommen – unterwegs in ihren Schulen, um dort Energielecks aufzuspüren, den Energieverbrauch im Blick zu haben sowie Schulkameraden, Lehrer und im besten Fall nach Schulschluss auch ihre Familien für den bewussten Umgang mit Energie zu sensibilisieren.

Die Rede ist von den Energieteams der städtischen Königswinterer Schulen. Insgesamt 85 Jungen und Mädchen der Grund- und weiterführenden Schulen wirken in den Energieteams ihrer Schulen mit. Das Energieteam ist quasi der Motor des Projekts – es trägt im Anschluss sein Wissen an die gesamte Schulgemeinschaft weiter. So werden in Königswinter insgesamt 3.453 Schülerinnen und Schüler erreicht und zum Energiesparen motiviert. Während des vierjährigen Projektzeitraums werden die teilnehmenden Schulen technisch und pädagogisch durch die Energieagentur Rhein-Sieg betreut.

Zu den Aufgaben der Energieteams zählen vor allem energieeinsparende Aktivitäten, die die Schulen aus einem breit aufgestellten Ideenpool aussuchen können. Damit sammeln die Energieteams im Laufe eines Schuljahres Punkte, die dann am Ende eines jeden Schuljahres in eine finanzielle Prämie umgewandelt werden. Je nach Anzahl der absolvierten Aktivitäten erreichen die Schulen Gold-, Silber- oder Bronze-Status – für die Schülerinnen und Schüler eine gute Motivation zum Weitermachen. Diese Aktivitäten sollen zum Umdenken der gesamten Schulgemeinschaft führen und maßgebliche Verhaltensänderungen im Schulalltag fördern, die zu messbaren Energieeinsparungen führen. Mit diesen neuen Erkenntnissen und Verhaltensweisen können die Schülerinnen und Schüler dann in ihren Familien und Freundeskreisen als Multiplikatoren wirken und dort beispielhaft vorangehen.

„Indem wir Grundschülerinnen und -schüler den sparsamen Umgang mit Energie vermitteln, legen wir in der Schule den Grundstein für die Kinder, um im späteren Leben bewusster, nachhaltiger und kostensparender mit Energie umzugehen“, so Christina Menzebach, projektbetreuende Lehrerin an der Königswinterer Johann-Lemmerz-Grundschule. „Das veränderte Verhalten der Schülerinnen und Schüler im letzten Jahr hatte positive Auswirkungen auf die Ressourcen unserer Schule. Kinder verstehen, dass Energie Geld kostet. Indem sie lernen, wie man Energie spart, können sie zu Hause und in der Schule dabei helfen, den Energieverbrauch und die Energiekosten zu senken.“

So berichtet zum Beispiel ihre Kollegin Eva Heil von der Grundschule Oberdollendorf, dass die Kinder zuhause von ihrer Tätigkeit im Energieteam erzählen und so mit ihren Eltern ins Gespräch rund um das Thema Energiesparen kommen. „Vor allem die Messgeräte aus der tollen Materialkiste, die wir über die Energieagentur Rhein-Sieg bekommen haben, haben die Kinder fasziniert. Das Messen der Lichtintensität fanden alle ganz besonders spannend.“

Parallel zu den pädagogischen Maßnahmen wurden auch die Energieverbräuche der Schulen durch technische und organisatorische Optimierungen reduziert. Bereits vor Projektstart fanden an allen städtischen Schulgebäuden Begehungen durch die Energieagentur Rhein-Sieg statt. Diese dienten dazu, Haus- und Gebäudetechnik sowie die Zählerstruktur zu erfassen und erste Einsparpotentiale aufzudecken. Besonders die Hausmeister der Schulen waren an dieser Stelle wichtige Partner. Sie werden im Projektverlauf mehrfach durch die Energieagentur geschult und unterstützt. Dirk Jung, Hausmeister der Grundschule „Am Schnitzenbusch“ in Oberdollendorf, findet das Schlau Unterwegs-Projekt richtig und wichtig. „Man kann nicht oft genug darauf hinweisen und auch anleiten, dass jeder einzelne etwas tun kann. Ich glaube, dass die Kinder nun etwas bewusster mit unser aller Ressourcen umgehen und damit auch Vorbild und Motivator für andere werden.“

Bei der Prämienfeier in Haus Bachem gaben die Stadt Königswinter und die Energieagentur Rhein-Sieg einen ersten Zwischenbericht darüber, welche Maßnahmen bereits stattgefunden haben und vor allem mit welcher Prämienzahlung das Energiesparen in der Schule während der letzten Wochen und Monate belohnt wird.

 

Durch ihr besonderes Engagement erreichten sechs der teilnehmenden Schulen den Goldstatus und eine den Bronzestatus. Daraus und aus der Klassen- und Schülerzahl leiten sich die Preisgelder ab: Johann-Lemmerz-Grundschule „Gold“ und 710 Euro Prämie, Longenburgschule „Gold“ und 740 Euro Prämie, Grundschule Oberdollendorf „Gold“ und 710 Euro Prämie, Grundschule am Lauterbach „Gold“ und 860 Euro Prämie, Grundschule Am Sonnenhügel / Grundschule Eudenbach „Gold“ und 980 Euro Prämie, Grundschule Ittenbach „Gold“ und 710 Euro Prämie sowie das Gymnasium am Ölberg „Bronze“ und 670 Euro Prämie. Der Prämientopf wurde zusätzlich zu den Beiträgen der Stadt durch die großzügige Unterstützung der Westenergie und der Kreissparkasse Köln befüllt.

Bürgermeister Lutz Wagner betont: „Ich freue mich sehr, dass das Projekt so gut bei den Schulen ankommt und dass sie so engagiert mit zahlreichen umgesetzten Aktivitäten eingestiegen sind. Dafür möchten wir uns bei den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften und der Energieagentur Rhein-Sieg herzlich bedanken! Auch danke ich den beteiligten Mitarbeitenden der Stadt von den Hausmeistern, über das Gebäudemanagement bis hin zum Klimaschutzmanagement.“

„Dass im ersten der vier Projektjahre bereits sechs Schulen den Gold-Standard erreicht haben, übertrifft bei weitem unsere Erwartungen. Wir freuen uns vor allem über jede Schule, die sich auf den Weg gemacht hat oder noch machen wird, auch unabhängig davon, was unter den jeweiligen Rahmenbedingungen erreicht werden konnte.“ so Antje Fehr, Klimaschutzmanagerin und Projektleiterin bei der Stadt.

Das Energie- und Klimaschutzprojekt „Schlau Unterwegs – Energiesparmodelle an Schulen“ wird im Auftrag der Stadt Königswinter in Kooperation mit der Energieagentur Rhein-Sieg durchgeführt, die ein selbstentwickeltes Konzept aufgestellt hat, um das Energiesparmodell so einfach wie möglich in Schulen des Rhein-Sieg-Kreises zu etablieren. Die Stadt Königswinter war im vergangenen Jahr die erste Kommune im Rhein-Sieg-Kreis, die sich zur Einführung des Projekts entschieden hat. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und wird in Höhe von 70 Prozent der Gesamtkosten mit bis zu 125.000 Euro im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.